Bootsregistrierung und Vermessung

(alle hier angesprochenen Dokumente könnt ihr unten runterladen)

  1. Alle Europe-Teile müssen (erst-) vermessen sein: Rumpf, Mast, Baum, Segel, Ruder, Ruderkopf und Schwert. Die Vermessung wird auf den sogenannten Measurement Forms dokumentiert. Das sind internationale Papiere und sie sind in englisch geschrieben. Diese Papiere sollte man bei jeder Regatta dabeihaben (Kopien reichen).
  2. Die Vermessung muss von einem anerkannten Vermesser durchgeführt werden, der dann die Measurement Forms ausfüllt und unterschreibt. Vermesser werden in Deutschland vom DSV ernannt. Hier gibt es eine Liste der Vermesser: Kontakte und Adressen
    Die offizelle Liste der anerkannten Vermesser findet man auf der Webseite des DSV.
  3. Es ist schön, wenn man vom Händler gleich vermessenes Material bekommt, denn man spart sich dadurch zum einen den Gang zum Vermesser und ist zum anderen sicher, dass das Material auch tatsächlich vermessungsfähig ist. Beim Kauf ist daher angeraten, direkt nach den Vermessungspapieren, d.h. den Measurement Forms, nachzufragen. Leider gibt es immer noch Händler, die unvermessenes Material verkaufen. Wenn möglich, dann sollte man diese Händler meiden!
  4. Zusätzlich zu den Measurement Forms wird ein Messbrief (Measurement Certificate) benötigt, den der Deutsche Segler-Verband gegen Gebühr und Vorlage der Measurement Forms ausstellt. Tipp: nur Kopien der Measurement Forms einschicken und das Original behalten (und gut aufbewahren, das ist wertvoll!). Ein einmal ausgestellter Messbrief ist zeitlich unbegrenzt gültig, sollte allerdings beim Kauf eines Gebrauchtbootes neu beantragt werden, denn dann stimmt der Eignername wieder. Auch den Messbrief sollte man zu jeder Regatta mitnehmen.
  5. Jede Europe braucht eine Segelnummer. Diese wird von der Klassenvereinigung vergeben. Üblicherweise gehört eine Segelnummer zum Schiff. Im Jahre 2000 wurden einige Nummern als persönliche Segelnummern freigegeben, die man dann auch bei einem Bootswechsel behält. Weitere Informationen zur Vergabe der Segelnummer unter Aufgaben der KV.
  6. In Deutschland muss jede Europe bei der Klassenvereinigung registriert sein. Diese Registrierung ist beim Kauf eines neuen und auch eines gebrauchten Bootes vorzunehmen. Für die Registrierung des Bootes braucht man eine Segelnummer. Weitere Informationen zur Bootsregistrierung unter Aufgaben der KV.
  7. Bei Meisterschaften, national wie auch international, werden vor der ersten Wettfahrt Kontrollvermessungen durchgeführt. Um diese zu beschleunigen werden die Daten des Materials in ein sogenanntes "Measurement Entry Form" (Kontrollvermessung-Anmeldung) eingetragen. Dieses kann man selber schon im Vorfeld tun und sich dadurch die Vermessung vor Ort verkürzen.

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Bootsregistrierung

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pdf Antrag internationaler Bootsschein 72.12 kb 2848 2021-12-15 Download
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Vermessungsdokumente

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pdf MeasurementForm Boom 2010 71.82 kb 1316 2021-12-15 Download
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pdf inspection_entry_form 164.78 kb 1864 2021-12-15 Download
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pdf MeasurementForm Mast 2010 100.59 kb 1255 2021-12-15 Download
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pdf Kontrollvermessung 60.57 kb 1316 2021-12-15 Download
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pdf Klassenregeln Europe 2.37 mb 1690 2021-12-15 Download
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xls inspection_entry_form 185.34 kb 938 2021-12-15 Download Vorschau
pdf Europe Measurement Form 2012 192.16 kb 3179 2021-12-15 Download
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Etwas Grundlegendes zum Auftakeln der Europe.

Zum Aufbau steht das Boot am besten ohne Persenninge im Slipwagen.

 

Der Mast

Zuerst wird der Mast in die Decksdurchführung gestellt und muß mit einer Hand festgehalten werden, während die vier Strecker durch den Mastring geführt werden. Hilfreich währe eine zweite Person zum Halten des Mastes. Beim Einsetzen des Mastes in den Mastfuß sind die Strecker möglichst stramm zu halten. Wurde der korrekte Sitz des Mastes geprüft so ist nun die Mastsicherung zu befestigen. Diese ist besonders wichtig, da ein heraus gerutschter Mast meistens eine Beschädigung des Auftriebskörpers im Rumpf zur Folge hat.

 

Der Baum

Als nächstes wird der Baum in den Lümmelbeschlag eingesetzt und mit einem Bolzen, meistens 13er Gabelschlüssel, (man benötigt 2 Stück) festgesetzt.

Die SchotDie Schotführung

Die Schot wird nun am Baum mit einem kurzen Pahlsteg befestigt und dann durch den Block auf dem Traveler geführt. Von diesem Block geht es zurück zum Baum, hier ist ebenfalls ein Rollenblock vorhanden und von dort zum Knarrblock auf dem Bootsboden.
(Achtung: Prüfe ob die Schot von der richtigen Seite eingeführt wurde. Beim Holen der Schot muß ein Knarren zu hören sein und die Rolle muß frei drehen.) Sollte eure Kraft nicht ausreichen, könnt ihr mit einem zusätzlichen Block die Kraft verringern.

Ist die Schot komplett eingefädelt, so sollte man einmalig kontrollieren, ob die beiden Befestigungspunkte am Baum so dicht wie möglich zusammen sind und ob sie senkrecht zur Rolle auf dem Traveler stehen. Wird der Knarrblock durch eine Feder oder Ähnliches aufrecht gehalten? Die optimale Schotlänge beträgt 6,70 Meter oder länger. Ist das nicht der Fall sollte man hier bei Gelegenheit einige Änderungen vornehmen.


Baumniederholer oder Kick

TaljenniederholerDer Strecker für den Baumniederholer (Kick) ist jetzt aufzubauen. Es gibt zwei Arten von Baumniederholern. (Siehe Skizze rechts)
Eine Variante ist der Hebelarm (unten). Die Zweite eine Talje aus Nirodraht. Der Strecker für den Kick ist nach Zeichnung aufzubauen. Mit ein wenig Übung gelingt es auch recht schnell. Seit einiger Zeit gibt es statt der Drahtvariante auch eine mit vorgerecktem Tauwerk (Dynema), diese ist aber nur im Eigenbau zu erhalten. Vorteil hierbei ist, dass es keine angerissenen Drähte mehr gibt an denen man sich verletzen kann.
Hebelniederholer



Unterliekstrecker oder Outhoul

Der Unterliekstrecker (Outhaul) ist jetzt an der Reihe. Auch hier gibt es verschiedene Varianten. Wir unterscheiden zwischen dem Simple- und dem MAGIC Outhaul.
Simple OuthoulMagic Outhoul

Achte stets auf die Leinenführung um ein Scheuern zu vermeiden. Über die Vor- und Nachteile dieser beiden Systeme kann man lange diskutieren. Probiert es aus und entscheidet selbst was euch am besten gefällt.


Inhoul und CunninghamSicherungsleine am Baumende

Als Drittes und Viertes befestigen wir den Inhaul und den Cunningham. (siehe Bild oben , Hebelniederholer am Baum) Ein kurzes Bändsel durch die Cunnigham Öse und um den Mast geknotet verhindert das sich das Vorliek vom Segel zu weit vom Mast entfernt und somit aus der Mastführung gezogen wird.
Als zusätzliche Sicherung für das Achterliek sollte noch ein Bändsel von der Outhaul Öse zum Ende des Baumes führen. Die Länge ist so einzustellen das der Outhaul maximal geöffnet werden kann.Wenn nun der Outhaul bei starkem Wind reißt dann kann das Segel nicht nach vorne aus dem Baum auswehen und man hat noch die Möglichkeit die Wettfahrt zu beenden oder in den Hafen zu segeln.

Achtung! - Guter Tipp
Hier noch eine zusätzliche Verbesserung für das Outhaul System.
An der Öse des Segels wird ein Microblock befestigt. Die Trimmleine wird nun statt durch die Segelöse durch den Block geführt und somit verringern wir die Reibung.

Microblock am Outhoul

Die Schleppleine

Die Schleppleine wird um die Mastdurchführung befestigt und sollte 15 Meter lang 8mm stark und schwimmfähig sein.

Vorschlag zur Verbesserung der Vorwindeigenschaften bei leichtem Wind

Wenn es bei leichtem Wind schwierig wird das Segel weit zu öffnen, dann ist dieser Tip genau richtig. Befestige an der kleinen Öse im Bug deiner Europe eine kleine Rolle für 5 - 6mm Tampen. Ein Gummiseil 5 - 6mm stark und ca. 350 cm lang wird durch die Rolle geführt und am Mast vorbei zum Baumbeschlag der ersten Schotrolle. Hier kann man mit einem kurzen Bändsel eine Befestigungsmögklichkeit für das Gummiseil schaffen. Das Gummiseil sollte jetzt also vom Baum am Mast vorbei zur Bugrolle gehen und von dort wieder zurück am Mast vorbei zum Baum. Dieses "Flautengummi" unterstützt den Baum bei seiner Bewegung nach außen.

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Bootsservice Gerd Eiermann